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Montag, 4. November, 20 Uhr

Kino Achteinhalb Saarbrücken

Faust. Eine deutsche Volkssage

Joachim Fontaine, Klavier

Deutschland 1926.  Regie: F.W. Murnau, Darsteller: Gösta Ekman, Emil Jannings, Camilla Horn, Yvette Guilbert. 106 Min.

Murnaus Faust – eine deutsche Volkssage verwebt Motive aus dem Volksbuch »Historia von Doktor Johann Fausten – dem weitbeschreyten Zauberer und Schwarzkünstler« (1587) mit Elementen aus den Dramatisierungen des Stoffes durch Christopher Marlowe und Johann Wolfgang Goethe.  (...) »Murnaus Faust-Version […] läßt den metaphysischen Kampf zwischen Gut und Böse an der Zeitenwende vom Mittelalter und Irreligiosität erscheinen und deutet Faust als den ersten modernen Menschen mit freier Willensentscheidung und einem Bekenntnis zur Allmacht der Liebe. In seiner letzten Arbeit für die UFA, bevor er nach Hollywood ging, gestaltete Murnau (1888-1931) den klassischen Stoff als Licht- und Schattenspiel, das die Perfektion des deutschen Stummfilmkinos noch einmal suggestiv auskostete: Ein Film voll spielerischer Freude am Phantastischen.« (Lexikon des internationalen Films)

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Murnau dachte sich sein expressionistisches Meisterwerk nicht als Verfilmung des Goethe-Werkes, sondern als „eigenständiges, suggestives“ Opus. Den metaphysischen Kampf zwischen Gut und Böse – an der Zeitenwende vom Mittelalter und Irreligiosität – präsentiert Faust als den ersten modernen Menschen, mit freier Willensentscheidung und einem Bekenntnis zur Allmacht der Liebe. Seinen letzten für die deutsche UFA, bevor er nach Hollywood ging, gestaltete Murnau als Licht- und Schattenspiel, das die Perfektion des deutschen Stummfilmkinos, das international viel Beachtung fand, noch einmal auskostet. Er gilt dank seiner „verwegenen visuellen Imagination“ und darstellerischen Meisterleikstung zusammen mit Murnaus Nosferatu als einer der „beiden größten Filme des Übernatürlichen“. 

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Quelle: DFF-Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt

Sonntag, 3. November, 20 Uhr

Tickets hier: Filmhaus Saarbrücken

Der General

Donald MacKenzie, Klavier

USA 1926. Regie: Buster Keaton,Clyde Bruckman, Darsteller: Buster Keaton, Marion Mack, Charles Smith. 83 Min.

Johnnie Gray (Buster Keaton) hat zwei große Leidenschaften: eine Lokomotive, die den Namen „The General“ trägt, und die reizende Annabelle Lee. Als der amerikanische Bürgerkrieg ausbricht, möchte er Annabelle seinen Mut beweisen und zieht los, um sich als einer der ersten als Freiwilliger bei der Armee der Konföderierten zu melden. Allerdings ist man dort der Meinung, dass ein ausgebildeter Lokführer an anderer Stelle von größerem Wert sei. Den wahren Grund für die Absage erfährt Johnnie nicht, stattdessen steht er vor Annabelle wie ein Feigling da. Kurz darauf stehlen Spione der Nordstaatler auch noch seine Lok – mit Annabelle darin! Eine rasante Verfolgungsjagd folgt über das amerikanische Schienennetz, an deren Ende der schmächtige Johnnie Gray am Rock River einen entscheidenden Beitrag zum Sieg der Südstaatler leistet und für seine Mühen letztendlich belohnt wird. (filmphilharmonie.de)

THE GENERAL zeigt Buster Keaton auf der Höhe seines Könnens: als vollkommenen Komiker und vollkommenen Regisseur. Ironisch kommentiert er hier die authentische Geschichte eines Eisenbahnraubes aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs und macht sich über den Militarismus lustig. Tempowechsel, Bildwitz und beeindruckende Schauwerte verleihen dabei der formal strengen, geradezu klassizistischen Komposition spielerische Leichtigkeit und Anmut.“ (Philipp Stiasny)

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Quelle: DFF-Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt

„Muss man ein Meisterwerk breit kommentieren? Laufen Sie ganz schnell, um es sich anzusehen.“ (Georges Sadoul) The General entstand auf dem Höhepunkt von Buster Keatons Ruhm als Regisseur und Darsteller und gilt nicht nur als eine der teuersten Komödien der Stummfilm-Zeit, sondern als Meilenstein der Filmgeschichte. Eine Vielzahl von Cineasten und Filmwissenschaftlern bescheinigten ihm, „einmalig und vielleicht perfekt“ zu sein. Seit den 1970er Jahren firmiert The General bei diversen Umfragen unter Filmkritikern und -schaffenden regelmäßig unter den besten Filmen der Filmgeschichte. Seine Bedeutung wird auch dadurch unterstrichen, dass er 1989 unter den ersten Filmen war, die in das National Film Registry aufgenommen wurden. 

Sonntag, 3. November, 17 Uhr

Tickets hier: Thalia Bous

Die Abenteuer des Prinzen Achmed

Maurice Clement, Klavier

Deutschland 1923-26. Regie: Lotte Reiniger. 66 Min., farbig

Der Silhouettenfilm basiert auf Motiven aus "1001 Nacht" und erzählt von der abenteuerlichen Reise des Prinzen Achmed, die am Hofe des großen Kalifen beginnt. 

In dreijähriger Arbeit entstand der Silhouettenfilm, der als erster abendfüllender Animationsfilm in die Filmgeschichte einging: Lotte Reiniger schrieb das Storyboard, schnitt die Figuren und Hintergründe und bewegte sie, assistiert von Alexander Kardan und Walter Türck, ihr Mann Carl Koch hatte die Aufnahmeleitung und Kontrolle der Technik, Walther Ruttmann, Filmexpressionist und Regisseur (u.a. "Berlin, Symphonie einer Großstadt"), gestaltete die fantastischen Bewegungen im Kampf der Dämonen von Wak-Wak, der Experimentalfilmer Berthold Bartosch die Wellenbewegungen für den Seesturm. Bedenkt man, dass für eine Sekunde 24 Einzelaufnahmen nötig sind, so kann man ermessen, welche Leistung hinter dem ersten abendfüllenden Animationsfilm der Filmgeschichte steht. Im ganzen wurden etwa 250.000 Einzelbilder aufgenommen, 100.000 für den Film verwendet. (Christel Strobel)

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Hier serviert das zum Kino gehörende Bistro einen hausgemachten Falafel-Snack.

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Quelle: DFF-Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt

Samstag, 2. November, 20 Uhr

Tickets hier: Filmhaus Saarbrücken

The Crowd (Ein Mensch der Masse)

Donald MacKenzie, Klavier

USA 1928. Regie: King Vidor, Darsteller: Eleanor Boardman, James Murray, Bert Roach. 104 Min.

Der Film erzählt die Geschichte eines Mannes, der hoffnungsvoll nach New York City zieht, um dort ein besseres Leben zu führen, aber schnell erkennt, dass die Stadt und das Leben in ihr sehr hektisch und entfremdend sind. Mit starken visuellen und thematischen Elementen wird das Thema der Einsamkeit und Entfremdung in der Massengesellschaft veranschaulicht und zeigt, wie das Individuum in der Großstadt untergeht und von der Masse verschluckt wird. The Crowd gilt als Klassiker des amerikanischen Stummfilms und ist bekannt für seine Meisterleistung im Einsatz von Montage- und Kameratechniken.

»Hier haben wir das Leben. Leben, wie es von Millionen in New York und in anderen Großs­tädten gelebt wird, wo jedes Indi­vi­duum sich im Strom der Masse bewegt. Eine unge­heu­er­liche Produk­tion: die kraft­volle Geschichte eines Menschen, der ´etwas Beson­deres´ werden wollte, aber dann einen ständigen Kampf um eine einfache Existenz ausfechten muß.« (Photoplay 1/1928)

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Vidors Film wurde schon bei seiner Veröffentlichung von Publikum und Kritikern gleichermaßen gefeiert. Er gilt heute als einer der großen amerikanischen Stummfilmklassiker und übte insbesondere Einfluss auf spätere Regisseure aus, denen es um mehr Realismus und gesellschaftliches Bewusstsein in ihrem Filmschaffen ging. 1989 wurde The Crowd als einer der ersten 25 Filme in das National Film Registry aufgenommen. 

Kritiker lobten den Film als „Vidors Meisterwerk“ und seinen „zynischen Blick auf die Darstellung des amerikanischen Traums“, als künstlerischen Film, der „komplett außerhalb des Mainstreams seiner Zeit“ und bis heute dastehe. Auch das Time Magazine lobte die Regie als „ehrlich und lfeinfühlig“, Eleanor Boardman spiele mit geradezu „beunruhigender Anmut“. Heute wird der Film einhellig als Meisterwerk gewertet, als „Abgesang auf den amerikanischen Traum, … der nur den Stärksten ein Überleben in der Anonymität der Großstadt garantiert. … - als Meisterwerk des späten Stummfilms.“ (Quelle wikipedia)

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Quelle: DFF-Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt

Samstag, 2. November, 17 Uhr

Tickets hier: Filmhaus Saarbrücken

Die Austernprinzessin

Joachim Fontaine, Klavier

Deutschland 1919. Regie: Ernst Lubitsch, 60 Min.

Das Meisterwerk des "deutschen Chaplin" Ernst Lubitsch, dessen "Lubitsch-Touch" in Hollywood einen neuen Typ cineastischer Komödie begründen sollte. 1949 wurde Lubitsch für sein Lebenswerk mit dem Oscar geehrt.

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Der schwerreiche amerikanische Geschäftsmann Quaker hat sein Vermögen mit Meeresfrüchten verdient und ist deshalb überall als Austernkönig bekannt. Seine temperamentvolle Tochter, die "Austernprinzessin", will unbedingt einen europäischen Adligen ehelichen. So gerät sie an den mittellosen Prinz Nuki, doch der schickt zunächst seinen Diener Josef vor. In der Annahme, einen echten Prinzen vor sich zu haben, heiratet die ungestüme Millionärstochter den Dienstboten bei der erstbesten Gelegenheit. Damit setzt sie eine turbulente Ereigniskette in Gang, die zu einem Happy End für alle Beteiligten führt. (Quelle: murnau-stiftung.de)

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Quelle: IMDb

Samstag, 2. November, 14 Uhr

Tickets hier: Thalia Bous

Cinema Classics
Ausverkauft!

Das Konzert wird im Frühjahr 2025 wiederholt!

Live-Konzert

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u.a. Piraten der Karibik, James Bond 007, Glorious Seven-Westernmusik, Der Pate, The Mission, Star Wars, Die Kinder des Monsieur Mathieu u.a.

 

Kreisjugendsymphonieorchester Saarlouis, Ltg. Joachim Fontaine
Kammerensembel Die Streichhölzer, Ltg. Nora Kleuser
Chor Polyphonix, Ltg. Daniel Franke

 

Eintritt frei, Spenden willkommen

Freitag, 1. November, 17 Uhr

Tickets hier: Thalia Bous

Comedy Revue

Joachim Fontaine, Klavier

Buster Keaton: Sherlock Junior

Laurel & Hardy: The Battle of the Century

Our Gang / Die kleinen Strolche: Rainy Days

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Die Stummfilm-Ära war ein Goldenes Zeitalter der Comedy. Charlie Chaplin, Buster Keaton, Harold Lloyd, Stan Laurel und Oliver Hary verdanken die Filmfans Meisterwerke „sui generis“. Der vordergründige Klamauk der ersten Slapstick-Jahre wandelt sich zu einer Kunstform, die bei Chaplin sogar eine sozialkritische Ebene transportiert. Mit genauem Blick auf den Kairos, den rechten Moment, inszenierten die Meister der Comedy ihre Überraschungen und Effekte, und koordinierten ihre Bewegung - ob schlacksig oder akrobatisch – mit der Geschwindigkeit der Projektion im Kinosaal. Diese Filme sind unsere erste Auswahl: Sherlock Junior, in dem Buster Keaton wie in keinem anderen seiner Filme das Arsenal filmischer Tricks auskostet. Eine hochvirtuose Tortenschlacht (die größte der Filmgeschichte) von und mit Stan Laurel und Oliver Hardy, die eigentlich eine Boxer-Karriere hatten starten wollen. Und – als Hommage an das junge Publikum einst und jetzt – die „Kleinen Strolche“. Dass die Identifikation mit harmlosen Helden wie den Hobbits und Harry Potter leichter fällt, hatte Hal Roach schon in den 1920ern im Blick, als er seine „Little Rascals“ für sein legendäres Comedy-Studio rekrutierte: seine bunte Schar von Kinderdarstellen war die erste Schauspieltruppe, die sämtliche Bevölkerungsgruppen der USA repräsentierte und aus einem Milieu, das keine heile Welt mehr vorgaukelte, und das Publikum trotzdem oder gerade deshalb begeistern sollte.

Sehen Sie hier die Dokumentation "Sherlock Jr. is a masterpiece"

Donnerstag, 31. Oktober, 20 Uhr

Tickets hier: Thalia Bous

Nosferatu. Eine Symphonie des Grauens

Donald MacKenzie, Klavier

D 1921/22. R: F.W. Murnau, D: Max Schreck, Alexander Granach, Gustav von Wangenheim, Greta Schröder. 94 Min.

Eine hagere Gestalt mit Glatze, buschigen Augenbrauen und hervorstehenden Zähnen - neben der grauseligen Hauptfigur schuf F. W. Murnau mit seiner freien Adaption des Dracula-Stoffes von Bram Stoker auch einen der einflussreichsten Horrorfilme der Filmgeschichte.

Szenen wie auf dem Schoner Empusa, wenn sich der Deckel eines Sarges im Laderaum wie von Geisterhand öffnet und der Graf kerzengerade senkrecht in die Höhe fährt (und damit den Maat des Schiffes augenblicklich in den Wahnsinn treibt) oder wenn sich Nosferatu (Max Schreck) – aus der Untersicht einer Schiffsluke aufgenommen, die das Unheimliche seiner Gestalt noch verstärkt – in zeitlupenhaftem Tempo über das Deck bewegt, haben bis heute nichts von ihrer Schreckenskraft verloren.

Der ganze Film ist von Naturaufnahmen durchzogen: düstere Karpatengipfel und Wälder, Pferde, die vor dem von einer Hyäne gedoubelten Werwolf scheuen, ein reißender Fluss, auf dem einige Flößer den Grafen und seine Särge zum Schwarzen Meer transportieren, schließlich die See, manchmal wild bewegt mit gischtenden Wellen, manchmal totenstill. (,,,)

Die von der Natur erzeugte Atmosphäre des Übernatürlichen ist in "Nosferatu" weit wichtiger als das, was wir heute Action nennen: Der Horror ist nicht künstlich, er entsteht aus dem Alltäglichen. (Lars Penning)

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Quelle: DFF-Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt

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